Tarifrunde öffentlicher Dienst

Das gab´s noch nie: Tarif-Aktion der Augsburger Sparkassen

26.02.2024
Sparkassenbeschäftigte der Stadtsparkasse Augsburg und der Sparkasse Schwaben-Bodensee am 23.03.2023


Die Tarifrunde öffentlicher Dienst beschäftigte bis zum Frühjahr 2023 die gesamte Bundesrepublik. Die hohen finanziellen Belastungen der Menschen und die unverschämte Haltung der Arbeitgeber trieb die Beschäftigten in den ersten Durchsetzungsphasen regelrecht auf die Straße. Dies beschränkte sich nicht nur auf die „klassischen“ Bereiche wie den Nahverkehr oder der Müllentsorgung, auch die Beschäftigten der Sparkassen wollten sich dies nicht länger gefallen lassen.


So versammelten sich am Donnerstag, den 23.03.2023 über 200 Sparkassenbeschäftigte der Stadtsparkasse Augsburg und der Sparkasse Schwaben-Bodensee am Augsburger Martin-Luther-Platz und demonstrierten quer durch die Augsburger Innenstadt, um ihren Unmut über die geplanten „Sonderlocken für Sparkassen“ Ausdruck zu verleihen.
Dies war die erste Aktion der Augsburger Sparkassen seit ver.di Gründung in 2001 und damit eine von zahlreichen Premieren, die bei den Sparkassen in Bayern im Rahmen der diesjährigen Tarifrunde öD gefeiert werden kann.

Auch beim Sparkassenstreiktag am 15.03.2023 in München waren die Augsburger Sparkassen ganz vorne mit dabei. Im Rahmen der Sparkassen-Mehrheitspetition wurden allein im Stadtgebiet 1.000 von insgesamt 7.000 Unterschriften zur Unterstützung der Forderung gesammelt.

Unternehmenspolitisch treten die beiden Sparkassen als Konkurrenten auf, die Beschäftigten ziehen jedoch an einem Strang. „Es ist an der Zeit, dass nicht nur wir Sparkässler*innen zusammenstehen, sondern auch Seite an Seite mit unseren Kolleg*innen aus den Kommunalverwaltungen, den Kliniken, den Abfallwirtschaftsbereichen und dem Nahverkehr für unseren gemeinsamen Tarifvertrag auf die Straße gehen. Gerade in Krisenzeiten dürfen wir uns nicht spalten lassen und das geht nur, wenn jeder Bereich seinen Teil beiträgt“, berichtete eine Beschäftigte.

Dass die Notwendigkeit sich gewerkschaftlich zu engagieren und für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen selbst einzustehen auch bei den Sparkassenbeschäftigten erkannt wurde, zeigte sich neben diesem Beispiel auch bayernweit. Viele Sparkassen legten zum ersten Mal überhaupt die Arbeit nieder, beteiligten sich an regionalen Streiks und warben fleißig neue ver.di Mitglieder. Dies stärkt nicht nur uns als Organisation, sondern auch die Beschäftigten der bayerischen Sparkassen und des Tarifverbunds des öffentlichen Diensts.