Nachdem Ende 2023 nach zähen Sozialplan- und Interessensausgleichsverhandlungen die Abteilung Druck der Mayer & Söhne GmbH geschlossen wurde, traf es nun überraschend auch den Verlag und somit die komplette Aichacher Zeitung.
Am 08.01.2024 verkündete Herr Sixta seinen Mitarbeiter*innen, dass der Verlag seit dem 01.01.2024 an einen neuen Konzern, die Mediengruppe Bayern GmbH, verkauft wurde, bzw. übergegangen ist. Die Mitarbeiter*innen wären ab sofort auch nicht länger bei der Mayer & Söhne GmbH beschäftigt, sondern bei der neu gegründeten Aichacher Zeitung GmbH.
Der Teilbetriebsübergang betrifft circa 30 Personen. Die restlichen Mitarbeiter*innen (ca. 13) sollen bei Mayer & Söhne bleiben und sollen diverse Druckaufträge, welche nicht vor Ort gedruckt werden, für Herrn Sixta bearbeiten.
Die Mediengruppe Bayern GmbH verlegt die Regionalzeitungen Passauer Neue Presse, Donaukurier und die Mittelbayrische Zeitung. Vertreten wird die Mediengruppe durch die Verlegerfamilie Simone Tucci-Diekmann und Alexander Diekmann. Der Konzern ist strukturiert in die Passauer Neue Presse GmbH (PNP), Donaukurier GmbH (DK) und die Mittelbayerische Zeitung GmbH (MZ), bei welchen die Geschäftsführung Frau Simone Tucci-Diekmann obliegt.
Betriebsrat kämpft für die Beschäftigten
Leider wurde seitens Herrn Sixta und den beratenden Anwälten der neuen Besitzer vergessen, den Betriebsrat und die Belegschaft rechtzeitig und umfassend zu informieren, was für großen Unmut sorgte.
Die anschließenden Sozialplan- und Interessensausgleichsverhandlungen mit Herrn Sixta liefen nicht komplikationsfrei. Zu tief saß der Schock und zu groß war die Enttäuschung über das Vorgehen und den Verkauf des Verlags.
Am Ende musste man ein Ergebnis akzeptieren, das nicht für alle zufriedenstellend war, aber zumindest aus rechtlicher Sicht einen Erfolg darstellte.
Große Kritik muss man hier am Verhalten der neuen Arbeitgeberin üben, die sich kein einziges Mal gemeinsam mit dem Betriebsrat und Herrn Sixta über den Betriebsübergang austauschte und auch jegliche Zusammenarbeit in den Verhandlungen verweigerte.
Zukunft der Aichacher Zeitung weiter offen
Die Befürchtungen, dass die Aichacher Zeitung mit ihren noch ca. 30 Beschäftigten weiter schrumpfen wird, ist nach Ansicht der Gewerkschaft und des Betriebsrats sehr groß. Ein Blick in die Konzernhistorie und das Verhalten der neuen Arbeitgeberin bei früheren Übernahmen lässt nichts Gutes ahnen.
„Nachdem die Integration der Arbeitsprozesse in die bestehenden Konzernstrukturen schon von Tag 1 der Übernahme im vollen Gange ist, muss man davon ausgehen, dass die Abteilungen, welche im neuen Konzern zentralisiert gesteuert werden, zeitnah in Aichach abgebaut werden. Umso wichtiger wird es sein, schnellstmöglich die betriebsverfassungsrechtlichen Möglichkeiten zu nutzen, um einer willkürlichen Rationalisierung und weiteren Umstrukturierung zuvorzukommen.“, so Matthias Erdmenger gegenüber unserer Redaktion.