Die zweite Urabstimmung in der Tarifrunde Deutsche Post AG ist zu Ende. Ihr hattet die Chance, euch über das Verhandlungsergebnis zu informieren und an der demokratischen Abstimmung zu beteiligen. Die Stimmen sind ausgewertet und das Verhandlungsergebnis wurde von 61,7% der ver.di-Mitglieder bei der Deutschen Post AG angenommen. Das Urabstimmungsergebnis zeigt, dass eine Mehrheit unserer Mitglieder die Einschätzung der Verhandlungs- und Tarifkommission teilt: Der Abschluss ist ein Kompromiss, aber am Ende auch ein gutes Ergebnis, vor allem für die unteren Entgeltgruppen. Das Tarifergebnis wurde erst durch euer Engagement und eure Streikbereitschaft erreicht. Das Ergebnis der Urabstimmung macht aber auch deutlich, dass ein Teil der Mitgliedschaft sich die Fortführung des Arbeitskampfs gewünscht hätte. Allerdings waren das deutlich weniger, so dass eine Fortsetzung des Arbeitskampfes nicht die ausreichende Beteiligung gefunden hätte, um das Verhandlungsergebnis zu verbessern.
Die Konzerntarifkommission hat dementsprechend das Angebot der Deutschen Post AG vom 11.03.2023 angenommen. Das Verhandlungsergebnis wird unmittelbar unterzeichnet. Das ist wichtig, damit die erste Zahlung (1.020 €) schon im April bei euch ankommt.
Der Abschluss
Die Tarifbeschäftigten sowie die Auszubildenden und dual Studierenden erhalten:
Die Laufzeit ist vom 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2024.
Unser Streik, unser Abschluss!
Dieser Abschluss ist euer Verdienst. Jede*r von euch, der sich in dieser Tarifrunde beteiligt und engagiert hat, hat dazu beigetragen. Ihr macht ver.di zu der mächtigen Gewerkschaft, die sie zweifelslos ist. Ob bei der Organisation der Mitgliederbefragung und Urabstimmungen, der Werbung neuer Mitglieder oder der Durchführung der Streiks habt ihr das Ergebnis dieser Tarifrunde möglich gemacht. Das Ergebnis der ersten Urabstimmung hat auch zu diesem verbesserten Tarifabschluss geführt – der Arbeitgeber hat aus einer Position verhandelt, wo er sicher war, dass wir unbefristet streiken könnten.
Und wie weiter?
Diese Tarifrunde ist nun zu Ende, aber unser Engagement für bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten bei der Deutschen Post wird nie enden. ver.di kämpft sowohl für betriebliche als auch branchenpolitische Verbesserungen. Themen wie Belastung bei der Arbeit und befristete Arbeitsverhältnisse stehen bei uns auch weiter auf der Tagesordnung. Zum Beispiel wollen wir mit unserer Kampagne ‚Fair zugestellt statt ausgeliefert‘ eine Gewichtsgrenze von 20 kg für Pakete mit einem Gesetz zur Sicherung von Arbeitnehmer*innenrechten in der Paketbranche durchsetzen. Wir bringen uns ein bei der so wichtigen Neuregelung des Postgesetzes und kämpfen weiter für das Verbot von Subunternehmern in der Paketbranche. Wir werden auch in der Zukunft um gute Tarifverträge kämpfen müssen. Das geht nur mit ver.di! Das geht nur zusammen!
Während der Tarifrunde gab es auch bei der Deutschen Post in Augsburg Warnstreiks und Protestkundgebungen - hier Bilder von Aktionen: